Onlinehandel Österreich: Analyse und Trends

Der Markt für e-Commerce wächst stetig und birgt immenses Potential. Der globale Onlineumsatz stieg 2014 um 20 Prozent auf 800 Milliarden US-Dollar. So haben auch Handelsriesen die Entwicklung ernst genommen und REWE, dm, Thalia und Co. setzen auf e-Commerce im großen Stil.

Zugpferde sind u.a. die Millennials, also die Smartphone-Generation, die Captain Blaubär schon auf dem Tablet geschaut haben. Diese möchten jederzeit und allerorts online einkaufen. Aber auch die Generation 50+ entdeckt Online-Shopping vermehrt für sich. Wie können EPU und KMU auf den Wandel reagieren?

Onlinehandel Österreich – Hier erfahren Sie:

  • Stationärer Handel: ein schrumpfendes Geschäft
  • Online und offline auf dem Parkett
  • Online-Kunden glücklich machen
  • Branchenpotentiale
  • 4 Trends, die den Onlinehandel revolutionieren

Stationärer Handel: ein schrumpfendes Geschäft

Die folgende Statistik untermauert das stationäre Einzelhandelssterben sowie den sinkenden Anteil an Verkaufsflächen. Immer mehr Händler fassen entweder in Shopping-Centers oder im WWW fuß.

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Online und offline auf dem Parkett

Viele Jungunternehmer konzentrieren sich heute auf den Onlinehandel, vergessen allerdings die Offline-Präsenz. Das Thema Multichannel (mehrgleisige Vertriebswege) ist nach einem Studienergebnis der KMU Forschung Austria besonders erfolgsversprechend: 65 % der österreichischen Umsätze entfallen auf Online-Shops von stationären Einzelhandelsunternehmen, während 10 % auf den reinen Onlinehandel sowie 25 % auf den klassischen Versandhandel fallen. So betont auch Dieter Kindl, CEO von Rakuten, in seinem Beitrag, dass die verschiedenen Angebote unter einem Markendach im Internet sowie auch in der Fußgängerzone erleb- und kaufbar sein müssen.

Im Geschäft beraten lassen, aber online einkaufen

Dem leidigen Phänomen des Beratungsdiebstahls bzw. “Showroomings” gilt es entgegenzuwirken. Interessierte lassen sich im Geschäft informieren und testen das Produkt, damit sie es später preiswerter aus dem Ausland bestellen. Hier ist die Politik gefragt, fairere Bedingungen für den österreichischen Handel zu schaffen. Auf der anderen Seite eignet sich der persönliche Kundenkontakt hervorragend, um die Interessenten als Kunden zu gewinnen und zu binden – damit er das Produkt nach fruchtender Beratung anschließend in Ihrem online-Shop kauft, aus loyalitätsgründen versteht sich. Denn billiger ist es meist wo anders.

Kunden online glücklich machen mit Transparenz und Vertrauen

Eine Studie des Handelverbands zeigt, dass die Konsumenten einen hohen Wert auf Transparenz legen: Bei der Bezahlung müssen alle anfallenden Kosten angeführt werden, Lieferprozesse, Versandoptionen und Sendungsverfolgung gehören ebenso zum guten Ton. Die Produktbeschreibung sollte ebenso ausführlich und informativ gestaltet sein. Das Sahnehäubchen, um Vertrauen zu gewinnen, ist der sichere Umgang mit den Kundendaten.

Branchenpotentiale

Die Branchen Bücher, Bekleidung und Elektro erfreuen sich einem besonders hohem Wachstum. Lebensmittel drängen auch vermehrt in den Onlinehandel, sind allerdings noch ein Nischenprodukt. Ernst Gittenberger, Projektleiter bei KMU Forschung Austria, sieht e-Food jedoch als vielversprechenden Trend, der sich früher oder später durchsetzen wird.

Wie sieht es bei unseren deutschen Nachbarn aus? Das deutsche Marktforschungsunternehmen “Gesellschaft für Konsumforschung” (GfK) prognostiziert bis 2025 eine Verdoppelung des Online-Anteils am gesamten Einzelhandelsumsatz auf rund 15 %. Zieht man die Lebensmittel und Drogerieartikel ab, kommt der e-Commerce auf ganze 20 % des deutschen Handelsvolumen.

Obwohl, laut GfK, Bücher, Medien und Technik zur Zeit an ihre Grenzen stoßen, wachsen sie in absoluten Zahlen. Neueinsteiger in den Onlinehandel wie Lebensmittel, Drogerie, Einrichten und Wohnen sowie Garten und Heimwerken können sich am größten Zuwachs erfreuen.

4 Trends, die den Onlinehandel revolutionieren

1. Die iBeacon Technologie

Mit der dazugehörigen App lassen sich in einem Geschäft Informationen via Bluetooth zu einem Produkt, Sonderangeboten, etc. schicken. Hier trifft also umgekehrt das WWW den Kunden im stationären Handel. Aktuell zu erleben ist die iBeacon-Technologie im IKEA Graz.

2. Smartphone Shopping

Bereits 1 Million haben in Österreich per Smartphone geshopped, Tendenz steigend: Dieses Jahr wird eine Verdoppelung der Smartphone-Shopper prognostiziert. Voraussetzung ist, dass Sie Ihren online-Shop für mobile Endgeräte anpassen.

3. Social Shopping

Social Web trifft eCommerce: Bereits 2014 haben Facebook, Twitter und Co. einen Kauf-Button eingeführt. Auch bei Bilderdiensten wie Instagram oder Pinterest werden Kaufentscheidungen gefällt und Youtube-Blogger machen ihrer Community die neuesten Trends und Produkte schmackhaft.

4. Der Dash Button

Nachdem man den Dash-Button konfiguriert hat muss man nicht mal mehr seinen Rechner hochfahren, um etwas nachzubestellen. Rasierklingen, Toilettenpapier, Waschmittel – der Dash Button lässt sich auch ziemlich alles programmieren, was es im Amazon-Sortiment gibt und sichert mit einem Drücker deren Bestand.

Zusammengefasst ist für den Einzelhandel die strategisch gut durchdachte Kombination von einem Showroom mit einem Webshop, der für mobile Endgeräte optimiert ist, der Schlüssel zum Erfolg. Die rasant wachsende Zielgruppe an e-Shoppern, die Transparenz und Datensicherheit wertschätzt, ist Ihnen sicher. Branchentechnisch ist es schwierig in Bereichen Elektro, Media, Kosmetik und Drogerie mit den gigantischen Mitbewerben wie Thalia, REWE, usw. mitzuhalten. Nischenmärkte bieten sich daher besser an. Sind Sie bereit für einen Webshop? Unsere Kollegen bluemonkeys beraten Sie gerne.

Stephanie Fischer
Stephanie Fischer
Stephanie Fischer
Stephanie betreut als Digital Marketing Expertin die Online Kommunikation von everbill. Die studierte Geisteswissenschaftlerin ist ansonsten Freelancerin und kennt die Höhenflüge - aber auch die Herausforderungen - die die Selbständigkeit mit sich bringt.

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