Die eigenen Bankangelegenheiten von zu Hause aus oder unterwegs zu erledigen, ist ein großer Vorteil. Die Fahrt zur Bank wird gespart. Zudem können rund um die Uhr und auch an Sonn- und Feiertagen Bankgeschäfte erledigt werden. Allerdings ist auch ein wenig Vorsicht geboten, damit die Zugangsdaten für das Onlinebanking nicht in die falschen Hände geraten. Nachfolgend gibt es ein paar Tipps, mit denen sich die Sicherheit deutlich erhöhen lässt.
Tipp 1: Die Adresszeile genau ansehen
Wird die Webseite der Bank aufgerufen, ist es empfehlenswert, sich die Adresszeile im Webbrowser genau anzusehen. Zunächst ist es wichtig, dass sie mit einem https beginnt. Falls dort nur http steht, ist die Seite nicht sicher. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Adresse korrekt ist. Kriminellen gelingt es inzwischen, Webseiten zu gestalten, die exakt so aussehen wie die Originalseiten der Banken. In diesen sind mitunter einige Buchstaben in der URL verdreht. Alternativ können auch Zahlen an den Namen der Bank angehängt sein. In solch einem Fall ist größte Vorsicht geboten. Derartige Seiten dienen nur dazu, dass Kriminelle an die Bankdaten gelangen.
Tipp 2: Ein sicheres Passwort verwenden
Jeder Bankkunde, der auch das bequeme Onlinebanking nutzen möchte, bekommt Zugangsdaten, mit denen er sich anmelden kann. In den meisten Fällen müssen die Kunden auch noch ein eigenes Passwort für den sicheren Zugang erstellen. Weder die Kontonummer noch das Geburtsdatum eignen sich als sicheres Passwort. Es ist empfehlenswert, eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben zu verwenden, die überhaupt keinen Sinn ergibt. Darin können auch gerne Sonderzeichen enthalten sein.
Tipp 3: Zugangsdaten für das Onlinebanking nicht im Browser speichern
Aktuelle Webbrowser, zu denen Microsoft Edge und Google Chrome gehören, bieten an, Zugangsdaten zu speichern. Die Log-in Daten für das Onlinebanking sollten jedoch niemals im Browser gespeichert werden. Dort sind sie nicht sicher. Es ist empfehlenswert, sie bei jeder Anmeldung manuell einzugeben.
Tipp 4: Die Zweifaktor-Authentifizierung nutzen
Die meisten Banken bieten ihren Kunden schon eine Zweifaktor-Authentifizierung an. Nachdem die Zugangsdaten online eingegeben wurden, muss der Log-in noch mit einem Smartphone bestätigt werden. Auch Überweisungen und die Ausführung anderer Bankangelegenheiten müssen jeweils mit einem Mobilgerät bestätigt werden. Falls die Bank ein solches Verfahren anbietet, sollte es auch aus Sicherheitsgründen genutzt werden.
Tipp 5: Onlinebanking nur über ein VPN ausführen
Auf jedem Computer und auch auf jedem mobilen Endgerät lässt sich ein VPN installieren und einrichten. Damit jeder versteht, warum ein virtuelles privates Netzwerk so wichtig ist, werden hier die Vorteile eines VPN aufgezeigt. Zum einen leitet es die Daten über verschiedene Server um. Dabei wird gleichzeitig die IP-Adresse überschrieben, sodass die Daten keinem Nutzer mehr zugeordnet werden können. Zudem erfolgt eine 256-Bit-Verschlüsselung. Ohne den passenden Schlüssel können die Daten daher nicht mehr entschlüsselt werden. Wer unterwegs ein frei verfügbares WLAN nutzt, sollte niemals ohne ein eingerichtetes VPN surfen. Schon gar nicht sollten Bankangelegenheiten ausgeführt werden.
Tipp 6: Ein maximales Tageslimit setzen
Einige Banken setzen von sich aus ein Tageslimit. Das bedeutet, Kunden können pro Tag nur einen bestimmten Betrag überweisen. Falls das nicht der Fall sein sollte, können die Kunden auch selbst ein Tageslimit einrichten. Sollte es einem Kriminellen gelingen, einen Zugang zum Onlinebanking zu bekommen, könnte er nicht mehr das gesamte Konto plündern. Ist ein Tageslimit eingerichtet und es fällt ein größerer Überweisungsbetrag an, kann das Limit kurzfristig ausgesetzt werden. Das sollte jedoch nur in absoluten Ausnahmesituationen gemacht werden.
Tipp 7: Abmelden nicht vergessen
Nachdem die Bankgeschäfte erledigt sind, sollten sich die Nutzer immer abmelden. Dazu steht im Onlinebanking ein Button bereit. Dieser trägt die Aufschrift „Abmelden“ oder „Log-out“. Es ist wichtig, darauf zu klicken, damit die Sitzung sicher geschlossen wird. Nach einer gewissen Zeit erfolgt auch eine automatische Abmeldung. Es ist jedoch sicherer, sich manuell abzumelden. Sonst könnte sich in der Zeit bis zur automatischen Abmeldung jemand anderes im Onlinebanking bewegen und dort Unfug treiben.
Tipp 8: Browserdaten regelmäßig löschen
Die vom Webbrowser gespeicherten Daten sollten ohnehin in regelmäßigen Abständen gelöscht werden. Das gelingt zumeist über das Menü „Einstellungen“ oder „Datensicherheit“. Bei einigen Webbrowsern gibt es die Option, Daten grundsätzlich beim Schließen des Browsers zu löschen. Auf jeden Fall sollte möglichst zeitnah der gesamte Browsercache nach dem Onlinebanking gelöscht werden. Dadurch wird verhindert, dass die Daten von unbefugten Personen ausgelesen werden können.
Tipp 9: Sicherheitssoftware nutzen
Es gibt diverse schädliche Software, die in der Lage ist, Zugangsdaten oder Tastatureingaben auszulesen. Es handelt sich um Viren und Trojaner. Deshalb sollte jeder Bankkunde, der auch das Onlinebanking nutzt, eine leistungsfähige und zuverlässige Antivirensoftware installiert haben. Das gilt nicht nur für den Computer, sondern auch für mobile Endgeräte. Die Sicherheitssoftware sollte möglichst immer aktuell sein. Produkte namhafter Hersteller werden mehrmals täglich aktualisiert. Deshalb sollten die automatischen Updates niemals deaktiviert werden.
Tipp 10: Im Zweifelsfall abbrechen
Verhält sich die Log-in Seite irgendwie komisch, so sollte das Onlinebanking im Zweifelsfall abgebrochen werden. In den meisten Fällen werden die Nutzer von ihrer Bank darauf hingewiesen, wenn sich etwas im Onlinebanking ändert. Deshalb sollte bei einem ungewohnten Erscheinungsbild oder bei einem merkwürdigen Verhalten lieber auf Log-out geklickt werden. Anschließend ist es empfehlenswert, die vom Browser gespeicherten Daten vollständig zu löschen. Eine Recherche im Internet ist hilfreich, um herauszufinden, ob es bei der jeweiligen Bank Änderungen gab.
Tipp 11: Nicht auf Phishing-Mails hereinfallen
Eine weitverbreitete Masche der Kriminellen besteht darin, gefälschte E-Mails zu verschicken. Diese wirken auf den ersten Blick so, als wären sie von der Bank versandt worden. Darin werden die Empfänger aufgefordert, ihre Zugangsdaten zum Onlinebanking zu aktualisieren. Damit versuchen die Täter, einen Zugriff auf das Bankkonto zu erlangen. Auf keinen Fall sollte einer solchen Aufforderung nachgekommen werden. Banken fordern ihre Kunden niemals per E-Mail auf, Daten zu aktualisieren. Beim genauen Hinsehen fällt oftmals auf, dass im Absender einer solchen E-Mail ein dubioser Name enthalten ist. Es handelt sich nicht selten um eine gmx, web oder gmail Adresse. Banken nutzen jedoch niemals derartige Domains. Sie haben eigene E-Mail-Adressen.
Zusammenfassung
Onlinebanking ist eine sehr angenehme Sache. Sämtliche Bankgeschäfte, die sonst direkt an einem Bankschalter stattfinden, können zu Hause erledigt werden. Allerdings sollte jeder Anwender, der das Onlinebanking nutzt, einiger Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
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