Raus aus der Tretmühle – rein in die Selbständigkeit. Für viele ein Traum. Allerdings einer, der auch mit Ängsten verbunden ist. Sind die eigenen Angebote so unwiderstehlich, dass die Nachfrage groß genug ist? Reichen die Ersparnisse oder Fördergelder, um die übliche Durststrecke am Anfang durchzuhalten. Das ist meist die größte Sorge: Gelingt die Akquise – wird rechtzeitig genug Geld hereinkommen?
Ein Jahr mindestens und bis zu drei, vier Jahre dauert es normalerweise, um mit einem neuen Business stabil in die Gewinnzone zu gelangen.
Gründen mit kleinem Budget ist vor allem für Anbieter von Dienstleistungen wie Beratung, Coaching, Training etc. möglich. Hier reichen für die Selbstständigkeit oft Computer, Telefon, Know-how und der Wille, sich um die Kundengewinnung zu kümmern. Anders als bei der Eröffnung von Praxen, Geschäften, Online-Shops und beim Verkauf von Produkten können die anfänglichen Investitionen sehr gering gehalten werden.
Ok, auch dann gibt es Risiken auf der einen Seite – Chancen auf der anderen. Aber es ist sehr gut möglich, sich vom Angestellten oder auch zeitweilig Arbeitslosen zum erfolgreichen Solo-Selbständigen zu entwickeln.
- Erfolgsfaktoren, um mit wenig Budget zu gründen
- 7 Schritte zur Selbständigkeit
- Reflektieren statt Resignieren
Was sind wichtige Erfolgsfaktoren, damit man mit wenig Budget gründen kann?
Wenn Sie hier eine Aufzählung idealer Eigenschaften erwarten – wie Disziplin, Durchhaltewillen, Risikofreude – werde ich Sie enttäuschen. Aus meiner Erfahrung ist letztlich nur ein Faktor entscheidend: Sind Sie bereit, in die Rolle des Selbstständigen hineinzuwachsen?
Ich habe schon Menschen erlebt, die nicht gerade freiwillig, sondern aufgrund einer Kündigung in die Selbstständigkeit gerutscht sind und später sehr froh waren über das abrupte Ende Ihrer Anstellung.
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In 7 Schritten langsam in die Rolle des Selbständigen hineinwachsen:
- Bereits neben der Anstellung einige Aufträge selbstständig abwickeln (Nebenberufliche Selbstständigkeit). Das kann Ihnen ein Gefühl von Sicherheit geben. Sie müssen noch nicht von den Einnahmen leben und können doch alle Schritte im Kleinen üben. Angefangen bei der Umsetzung der Leistung bis zur Abrechnung. Natürlich muss sich die selbstständige Nebentätigkeit mit Ihrem Arbeitsvertrag vereinbaren lassen.
- Zunächst einmal als Freelancer arbeiten, also projektweise Aufträge bei Arbeitgebern wie Agenturen, Bildungsinstituten, Medienanstalten annehmen. Als Freelancer sind Sie zwar auch selbstständig, bemühen sich aber weniger um eigene Endkunden, sondern schauen sich eher noch Projekten und Folgeprojekten bei Unternehmen und Organisationen um.
- Bei Gründung aus der Arbeitslosigkeit, sollten Sie alle Fördermöglichkeiten nutzen. Dazu gehören Leistungen wie der Existenzgründungszuschuss, aber auch das KfW Gründercoaching. Hier erhalten Sie bei Gründung aus der Arbeitslosigkeit eine 90 %ige Förderung von Coaching durch anerkannte KfW-Gründercoachs, die Sie rund um die zentralen Themen Selbstständigkeit – darunter Marketing und Kundengewinnung – beraten können.
- Sich schlau machen, lernen, üben: Nutzen Sie die vielfältigen Angebote, um sich über Unternehmensführung und über aktuelle Entwicklungen in Ihrer Branche zu informieren.
- Geben Sie einmal die Stichworte „Unternehmen gründen“ bei Google ein – kombinieren Sie sie mit der Stadt, in der Sie leben, und Sie werden zahlreiche Möglichkeiten finden, sich ins Thema Selbstständigkeit einzuarbeiten. Zum Beispiel gibt es in jedem Bundesland Angebote der IHK – zum Teil sehr spezifische wie „Aufbau eines rechtssicheren Online-Shops“. Auch Magazine wie Starting-up oder Gründermagazin können Orientierung geben. Seien Sie ehrlich sich selbst gegenüber: Machen Sie sich klar, was Sie bereits gut können und was Sie noch dazulernen müssen. Als Selbstständiger haben Sie recht unterschiedliche Funktionen zu erfüllen, anfangs fast alle auf einmal.
- Sich zeigen, umhören, austauschen: Ihr persönliches Umfeld und die ganze Welt sozusagen sollten eines Tages von Ihrer Selbstständigkeit erfahren. Nicht zuletzt, um per Empfehlungen an Kunden zu kommen.
- Am besten legen Sie sich so früh wie möglich ein Adressenverzeichnis an – und wenn es nur eine Excel-Tabelle ist – in dem Sie Kontakte mitsamt Notizen über Ihre letzte oder geplante Kommunikation festhalten. Interessant sein können auch Netzwerke in Ihrer Stadt oder Region. Suchen Sie z. B. nach Veranstaltungen von Berufs- oder Unternehmensverbänden, Gründerzentren, Aus- und Weiterbildern oder nach Themen-Events, die Sie interessieren. Treffen Sie andere (angehende) Selbstständige, zum Beispiel beim Entrepreneurship Summit, initiiert von Prof. Faltin.
Reflektieren statt Resignieren
Langsam in die Selbständigkeit hineinwachsen bedeutet auch, dass Sie immer wieder reflektieren, ob Sie auf dem richtigen Weg sind und sich ggf. neu ausrichten.
Allerdings: Durch Nachdenken allein kommt man nicht weiter. Besser als am Reißbrett alles exakt zu planen, ist es, mit guten, aber nicht perfekten Ergebnissen nach außen zu gehen. Und dann heißt es ausprobieren, testen, überprüfen, Feedback von Interessenten und potenziellen Kunden erhalten und schließlich Materialien und Angebote entsprechend verändern.
Dann wird die Selbstständigkeit eine spannende Reise. Viel Vergnügen dabei!
Autorenprofil: Annja Weinberger (M.A.) unterstützt kleine Unternehmen (1-50 Personen), die mit Ihrem Marketing feststecken, aber den Ehrgeiz haben, mehr oder besser passende Kunden zu gewinnen. Sie ist Inhaberin von Annja Weinberger Communications – Agentur für Authentische Kommunikation und anerkannte Beraterin im KfW-Gründercoaching Deutschland.
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