“The best ist yet to come” – Sabine Fäth über ihre neu gegründete Freelancer Plattform

Xing oder LinkedIn? SCRIBERSHUB heißt die neue Adresse für die besten Köpfe von Autor*innen, Journalist*innen oder Texter*innen, die sorgfältig ausgewählt und ohne Streuverluste an die Auftraggeber vermittelt werden. Lesen Sie hier im Interview mit Sabine Fäth über die täglichen Herausforderungen eines selbstfinanzierten Startups und Dinge, die man in der Gründungsphase besser vermeiden sollte.

1. Wann hast du beschlossen, das Wagnis Selbständigkeit in Angriff zu nehmen?

Ich war 15 Jahre Chefredakteurin von Frauenzeitschriften, zuletzt bei der FÜR SIE. Nach so vielen Jahren, die mir viel Spaß bereitet haben, hatte ich trotzdem das Gefühl, etwas Neues zu rocken. Mit der Leidenschaft für die Gründung zu SCRIBERSHUB.com und dem Motto: „The best is yet to come“ wagte ich den Schritt in die Selbständigkeit.

2. Fühltest du dich schlicht berufen, Schreiber mit Auftraggebern zu vernetzen oder hast du gezielt eine Nische für ein Geschäftsmodell ausfindig machen können?

Ich habe als Chefredakteurin immer die Zusammenarbeit mit Freelance-Autoren sehr geschätzt. Gerne hätte ich mein Netzwerk an freien Schreibern ausgebaut, nur die Neuakquise per Mundpropaganda war oft mühsam, zeitaufwendig und häufig nicht erfolgsversprechend. Oft wünschte ich mir für die effiziente Redaktionsarbeit eine digitale Vermittlungsplattform, wo ich den richtigen Schreiber für die richtige Geschichte zum richtigen Zeitpunkt hätte finden können. So entstand die Idee von SCRIBERSHUB.com. Xing und LinkedIn sind zu heterogen, ich suchte nach der Plattform für Qualitätsschreiber. So entstand die Idee aus einem persönlichen Mangel heraus.

3. Bekommst du Unterstützung von außerhalb oder jonglierst du alle Bereiche selbst, die bei einer Gründung anfallen?

Ich bin ein Solopreneur und arbeite im Home-Office. Mein wichtigster Sparring ist meine Backend- und Frontend-Agentur BornhodltLee in Hamburg, die mit mir gemeinsam SCRIBERSHUB.com entwickeln.

4. Welche Institutionen oder Förderungen haben dich bei deinem Startup unterstützt?

Ich bootstrappe.

5. Gibt es Personen, Blogs oder Bücher rund um das Unternehmertum, die dich inspirieren und dir Energie spenden? Wenn ja, welche?

In meinem persönlichen Umfeld gibt es viele Leute, die mich beim Aufbau von SCRIBERSHUB.com unterstützen und motivieren. Ich habe mir nach meiner Chefredakteurszeit ein Netzwerk im digitalen Bereich aufgebaut, viele interessante Start-up-Gründer kennengelernt und das Mindset gelernt. Auch hier (sorry, ich liebe Sprüche) ist mir ein Steve Job´s Zitat immer ein guter Wegbegleiter: „Stay hungry, stay foolish“.

6. Welcher Arbeitsbereich liegt dir besonders und benötigt keinerlei Motivation, um ihn in Angriff zu nehmen?

Als Solopreneur musst du dich gut organisieren können, den Überblick behalten und immer visionär vorausschauen. Das liegt mir, das sind meine Assets.

7. Welcher Unternehmensbereich erfordert auf der anderen Seite viel Überwindung?

Buchhaltung, Controlling: Nicht meins! Dafür habe ich eine weitere Komponente eingebaut, die mir das abnimmt.
Ich glaube, dass man das, was man gut kann, ausbauen muss und das, was einem nicht so liegt, delegieren muss. Sonst frisst es zu viel wertvolle Zeit, die man für Konzeption und Strategie nutzen sollte. Das macht einen guten Entrepreneur aus.

8. Was waren deine größten Aha-Effekte bzw. “Lessons learned” im Gründerkosmos?

Ich dachte, ich könnte mir ein paar „Nerds“ suchen, die mir SCRIBERSHUB.com entwickeln. Glücklicherweise bin ich frühzeitig einen anderen Weg gegangen und habe die richtige Agentur gefunden, die mit viel Begeisterung und Know-how an die Sache ran geht.

9. Welche Tipps kannst du anderen Startups geben?

  1. Mit Leidenschaft eine Idee verfolgen.
  2. Diese Idee auf Marktrelevanz abchecken.
  3. Durchhaltevermögen bei Tiefschlägen.
  4. Weniger ist mehr. Nicht verzetteln. Minimal viable product (MVP)
  5. Und natürlich: Spaß, an dem, was man macht!

10. Welche Fehler sollte man in der Gründerphase auf jeden Fall vermeiden?

Siehe Punkt 4 – nicht verzetteln. Klein anfangen, peu a peu aufbauen. Die Finanzen im Griff haben, sich von negativen Stimmen nicht beirren lassen. Und ganz wichtig: Ein super Team, das durch dick und dünn geht!

11. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Ich bin ein early bird und arbeite gerne schon früh morgens. Meine besten Ideen kommen mir zwischen Bett und Bad. Die Mittagspause nutze ich, um mein Netzwerk zu pflegen und auszubauen. Seit ich selbständig bin, sind mein MacBook und mein iPhone meine ständigen Begleiter. Als Selbständiger kennt man nie ein gefühltes Arbeitsende.

12. Hast du einen Businessplan? Wenn ja, wo wirst du analog zu jenem in 3 Jahren stehen?

Klar habe ich mir einen Businessplan gemacht. Das Investment ist kein kleines, meine Best- und Worstcase-Szenarien stehen. Ich hoffe auf „the best“!

www.scribershub.com

Stephanie Fischer
Stephanie Fischer
Stephanie Fischer
Stephanie betreut als Digital Marketing Expertin die Online Kommunikation von everbill. Die studierte Geisteswissenschaftlerin ist ansonsten Freelancerin und kennt die Höhenflüge - aber auch die Herausforderungen - die die Selbständigkeit mit sich bringt.

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