Ein „Tischlein-deck-Dich“ kann es sein. Oder ein „Knüppel-aus-dem-Sack“. Es kann Gewinn bedeuten, aber auch Verlust. Wie sehen Ihre E-Mails, Briefe, Angebote, etc. aus? Wird die Kraft der Worte positiv genutzt? Oder bleibt die Chance vertan?
Gut formulierte Schriftstücke werden immer wichtiger. Sei es, um Kunden zu gewinnen, Arbeitsabläufe zu beschleunigen, Konflikte zu entschärfen oder um die eigene Fach- und Sozialkompetenz zu transportieren.
Wie Sie erfolgreich kommunizieren:
- Weshalb in der Kürze die Würze liegt
- Wie man schreibt und im Gedächtnis bleibt
- Wie man Klar-Text schreibt
- Per E-Mail oder per Post?
In der Kürze liegt die Würze!
Die Qualität eines Satzes hängt wesentlich davon ab, wie viele Wörter er hat. Einfach gesagt: Weniger ist mehr. Maximal 10 bis 15 Wörter soll ein Satz haben.
Ein hilfreicher Tipp:
1 Gedanke = 1 Satz. Disziplinieren Sie Ihre Gedanken und fassen Sie jeden einzelnen in einen Satz. Kurze Sätze sind nicht deshalb angebracht, weil der Leser zu dumm ist, längere zu verstehen. Kurze Sätze erleichtern schlicht und einfach die Verständlichkeit. Das wusste bereits Johann Wolfgang von Goethe und begann einen Brief an seine Schwester mit: „Ich schreibe dir einen langen Brief, weil ich keine Zeit habe, einen kurzen zu schreiben.“ Beim Texten gelten neben den Regeln der Rechtschreibung auch die des Anstandes. Ihre Leser verdienen es, korrekt und anständig angesprochen zu werden. Reduzieren Sie die Anzahl der Wörter in einem Satz – aber nicht die Höflichkeit!
Sie wollen im Gedächtnis Ihrer Leser bleiben?
Dann befolgen Sie den Rat von Joseph Pulitzer: „Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten.“ Die besten Redner, Vortragenden und Rhetoriker bedienen sich einer bildhaften Sprache. Das garantiert auch noch nach zwei Stunden volle Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Machen Sie sich diese Kunst nicht nur in Verkaufsgesprächen, sondern auch beim Schreiben zu eigen. Ersetzen Sie die starren und schweren Hauptwörter durch die leichten Zeitwörter. Verben produzieren Bilder im Kopf. Verwandeln Sie das sperrige „Für Sie bedeutet dies eine Garantie für qualitativ hochwertige Produkte“ in ein dynamisches „So garantieren wir Ihnen Produkte bester Qualität“. Ändern Sie das regungslose „Wir bitten um Überprüfung“ in ein lebendiges „Bitte prüfen Sie“. Das Lesen Ihres Schreibens wird ein reines Vergnügen!
Schreiben Sie „Klar-Text“!
Dann, doch, eigentlich, bereits, eben, schon, ………… Füllwörter: In der Sprachwissenschaft werden sie Modal- und Abtönungspartikel genannt. Sie schwächen Aussagen ab, bauschen Sätze auf, fügen einen ironischen Touch hinzu und blähen Texte auf. Keine „Du-Depp-Aussagen“ mehr: Bereits im Angebot wurde darauf hingewiesen, dass … Wir hatten schon vor drei Wochen über … gesprochen. Keine aufgeblähten, aufgebauschten Sätze mehr: Ich werden den Termin vorerst eine Woche reservieren. Damit die Änderung jedoch durchgeführt werden kann, ist … Vermeiden Sie Füllwörter und schreiben Sie klar und unmissverständlich.
Per E-Mail oder per Post
Im „Turbo-Zeitalter“ werden überwiegend E-Mails versendet. Die Vorteile des elektronischen Versands: Er ist unkompliziert und schnell. Der Nachteil: Er ist zu schnell. Stellen Sie den Vergleich mit einem Brief an. Dieser wird getextet, Korrektur gelesen, ausgedruckt, noch einmal gelesen, unterzeichnet und vielleicht sogar ein drittes Mal überflogen. Schritte, die bei einer E-Mail fehlen. Das bringt die Gefahr mit sich, dass sich Fehler einschleichen und eine gewisse formelle Umgangsform abhanden kommt. Bevor Sie auf den Senden-Button drücken, nehmen Sie sich die wenige Zeit, Ihren E-Mail-Text noch einmal Korrektur zu lesen – am besten laut.
Wie man textet, wie man schreibt?
Gar nicht einfach, wenn es eilt.
Rücksicht auf den Leser: das oberste Gebot!
10 Wörter pro Satz; maximal 15 in der Not.
Klar und deutlich soll es sein.
1 Gedanke, 1 Satz: so ist’s fein.
Verbot für Nomen – mit Verben bildhaft schreiben.
Sie werden beim Leser ewig in Erinnerung bleiben.
Bitte leichte Kost ohne zu würgen.
Lassen Sie weg das „dürfen und würden“.
Das war’s auch schon im Großen und Ganzen. Mit diesen Schritten werden Sie perfekt übers Parkett tanzen. Schreiben Sie noch, oder kommunizieren Sie schon erfolgreich? Sind Sie sich über die Macht der Worte im Klaren, oder vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl? Ich freue mich auf Ihren Kommentar!
Katharina Krispler steht für lebendiges und klares Schreiben. Viele Unternehmen im deutschsprachigen Raum schätzen ihre maßgeschneiderten Trainings mit Witz, Charme, Karikaturen und Professionalität. Mit Katharina Krispler gehören unpersönliche Phrasen, Floskeln und Redensarten endgültig der Vergangenheit an! Interessantes über den erfolgreichen „Wort-Wechsel“ und Termine für offene Seminare finden Sie auf www.wort-wechsel.at.
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