Was, wenn mein Produkt die Hauptrolle im Marketing abgibt, und die Scheinwerfer die Geschichten rund um die Marke beleuchten? Geschichten, die berühren, faszinieren und begeistern? Willkommen beim Content Marketing: Geschichten erzählen, die gehört werden wollen und Menschen an die Marke binden. Lassen Sie sich von den drei Pionieren des Content Marketings inspirieren.
Sie erfahren anhand der drei Content Marketing Beispiele, dass
Red Bull
Man muss kein Red Bull trinken, um Red Bull zu konsumieren. Die Welt des „Salzburger Stiers“ ist weit mehr als Leben am Limit – von Folklore (Servus Magazin), Music (Red Bull Music Academy), Natur und Wissenschaft (Terra Mater) bis hin zu Lifestyle und Society (Seitenblicke Magazin) usw. – sie alle stammen aus der Dieter Mateschitz Schmiede. Alleine „The Red Bulletin“ hat weltweit eine Auflage von 4,6 Millionen Stück.
Das spezielle am Red Bull Content Marketing: Die Content Produktion liegt alleine in den Händen des Red Bull Medienhauses – der Energydrink selbst wird durch Rauch Fruchtsäfte GmbH und Co. hergestellt. Die Dose ist dezent in den Hintergrund gerutscht.
Noch ein (offenes) Erfolgsgeheimnis: Weshalb das Produkt selbst preisen, wenn lässige Multiplikatoren wie Profisurfer, DJs oder Formel-1 Fahrer, mit dem Logo bestickt, sich in den Medienkanälen wiederfinden und den Hype weiter befeuern?
„Think with Google“ heißt das nigelnagelneue Webportal, das die Marke Google aufpolieren soll. Die Plattform liefert Studien, Grafiken und Artikel zu Best-Practice-Beispielen von Unternehmen, die durch Google-Werbung profitiert haben. Kostenlose Webinare ködern zusätzlich Neulinge der digitalen Werbebranche. Auch leicht verdauliche Häppchen, wie zum Beispiel der Artikel „The Biggest Music Genre You’ve Never Heard Of“, unterhalten die Leserschaft.
Zielgruppe sind Werber, Kreative und Strategen – eine Win-Win Situation: Denn Google teilt das Wissen und die Leser optimieren ihre Arbeit mit den Google Produkten.
Hornbach
Der streng limitierte Hornbach-Hammer ikonisierte den Baumarkt: Im Juli 2013 gab Hornbach auf seiner Facebook Seite bekannt, dass er einen tschechischen Schützenpanzer erstanden hatte. Vom Transport, Schweißen und Zerlegen: Alles wurde penibel über die Social Media Kanäle dokumentiert, bis der fertige Hornbach-Hammer das Licht der Welt erblickte. Die Fotos, Videos und Beiträge zur Geburt des Hammers gipfelten in einer großen Werbekampagne. Nur 7000 Exemplare wurden verpackt und zum Kauf angeboten, für 25 Euro pro Stück. Die online Community tobte vor Enthusiasmus, auf Facebook wurden alleine 10 Millionen Interaktionen gezählt. Die Agentur Heimat wurde mit Werbepreisen beglückt.
Content Marketing wird bei Hornbach großgeschrieben: Von den 3000 Heimwerker Projekt-Infos bis zu den Videoanleitungen der Meisterschmiede. Hornbach versteht es, die Community miteinzubeziehen und in den Social Media Kanälen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Alleine der Facebook-Aufruf “Her mit euren Projekt-Hosen” beschert viele Fotos von geschundenen Arbeitshosen, die die Community köstlich unterhalten.
Was lernen wir von Red Bull, Google und Hornbach?
Red Bull | Das Unternehmen selbst konzentriert sich auf das Marketing, die Produktion der Red Bull Dose ist ausgelagert. Exklusiver Content wird selbst produziert und über die verschiedenen Kanäle verbreitet. Markenbotschafter werden sorgfältig ausgewählt und ihre Geschichten unter die Leute gestreut. |
Google teilt sein Monopolwissen und Erfolgsgeschichten von Unternehmen, die von Google profitieren, großzügig mit. Die Google Produkte werden anhand der Best-Practice-Beispiele zu hochwertigem Content-Paket geschnürt und verbreitet. Teilen Sie Ihr Expertenwissen und kommunizieren Sie ihr Produkt bzw. Leistung anhand von Erfolgsbeispielen mit! | |
Hornbach | Du bist Hornbach und dein Projekt ist Hornbachs Projekt. Das Unternehmen und der Kunde verschmelzen im WWW zu einem einzigen “Wir”, genauer gesagt “wir Heimwerker”. Hornbachs grandiose Werbebotschaften legen dazu die Weichen zu einem erfolgreichen Content Marketing. |
Ein klarer Trend zeichnet sich ab: Anstatt der vorigen Doktrin “Kauf gefälligst!” werden die Konsumenten mit Inhalten, die ihre Bedürfnisse widerspiegeln, liebkost, dezent umworben und an die Marke gebunden.
Kommentare