Ein Unternehmen zu führen ist immer mit unterschiedlichen Risiken verbunden, die es natürlich nach Möglichkeit zu vermeiden gilt. Falls allerdings doch einmal etwas passiert, kann dich eine betriebliche Versicherung vor existenzbedrohenden Umständen retten. In diesem Beitrag erfährst du, welche betrieblichen Versicherungen es gibt, wie du herausfindest, welche du für dein Unternehmen benötigst und welche du unbedingt abschließen solltest.
Welche Versicherungen brauche ich wirklich?
Natürlich brauchst und sollst du nicht jede mögliche Versicherung abschließen, vor allem da du als Jungunternehmer*in nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung hast. Welche Versicherungen du wirklich brauchst, hängt von deiner Branche, deiner Betriebsgröße und deiner Rechtsform ab (zum Beispiel haftest du bei einer GmbH sowieso nicht mit deinem Privatvermögen).
Einerseits kannst du natürlich einen Experten oder eine Expertin der Versicherungsbranche konsultieren oder andere erfahrene Unternehmer*innen fragen, andererseits ist es empfehlenswert, sich anfangs zu überlegen, welchen tatsächlichen Risiken dein Unternehmen ausgesetzt ist.
Mache dir eine Liste und überlege dir bei jedem Risiko:
- Wie wahrscheinlich es ist, dass dieses eintritt.
- Wie groß der Schaden wäre, falls dieses eintritt.
Ausgehend von dieser Bewertung entscheidest du, welche Versicherungen wirklich notwendig sind. Natürlich solltest du auch stets präventiv handeln und sicherstellen, dass der Schaden gar nicht erst eintritt. Leider sind allerdings manche Umstände außerhalb unserer Kontrolle, außerdem sind Fehler menschlich. Für diese Fälle gibt es Versicherungen.
Verschiedene Kategorien von Versicherungen
Versicherungen sollen das Unternehmen bzw. seine Mitarbeiter*innen und das Inventar schützen, deine Gesundheit und dein Privatvermögen.
Entsprechend der Schäden, die entstehen können, gibt es drei Kategorien von Versicherungen:
- Sachversicherungen: Diese schützen Sachwerte, wie zum Beispiel dein Inventar oder deine Büroeinrichtung. Darunter fallen Kfz-Versicherungen, Feuerversicherungen, Geschäftsinhaltsversicherungen oder Elektrogeräte- und Computerversicherungen.
- Vermögensschaden-Versicherungen: Wie der Name schon sagt, schützt diese Art von Versicherung vor finanziellen Schäden. Entweder werden entgangene Beträge (entgangen z. B. durch eine Pandemie) ersetzt oder zusätzliche Kosten gedeckt. Darunter fallen der Betriebsrechtsschutz, die Betriebshaftpflicht oder Betriebsunterbrechung.
- Personen-Versicherungen: hierdurch werden Unternehmer*innen selbst oder deren Mitarbeiter*innen geschützt. Zusätzlich zur gesetzlichen Sozialversicherung können private Versicherungen, wie beispielsweise eine Lebens-, Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung, abgeschlossen werden.
Die wichtigsten betrieblichen Versicherungen
Im Folgenden findest du eine Auflistung der wichtigsten Versicherungen, die für viele Unternehmen relevant (oder sogar gesetzlich verpflichtend) sind.
Betriebliche Haftpflichtversicherung
Für Schäden, die du oder deine Mitarbeiter*innen durch betriebliche Tätigkeiten veranlassen, haftest du. Die betriebliche Haftplichtversicherung schützt dich vor Schadensersatzansprüchen, die durch Personen- oder Sachschäden entstehen können. Diese Versicherung gehört zum Basisschutz von Unternehmen, für die meisten ist es sinnvoll, eine solche abzuschließen.
Berufshaftpflichtversicherung
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier auch um eine Haftpflichtversicherung, die dich vor Vermögensschäden schützt. Vor allem beratende Berufe, wie zum Beispiel Rechtsanwälte, Steuerberater, Architekten, Ingenieure, Ärzte oder Dolmetscher, sollten unbedingt eine solche Versicherung abschließen, um bei einer Fehlberatung hohen Kosten zu entkommen. Für manche Berufsgruppen ist eine solche Versicherung sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Rechtsschutzversicherung
Auch diese Versicherung gehört zu einer der wichtigsten. Sie schützt dich vor Kosten, die wegen Rechtsstreitigkeiten anfallen. Dabei werden Gerichts- und Anwaltskosten genauso übernommen wie eine Rechtsberatung.
Betriebsunterbrechungsversicherung
Bei dieser Versicherung geht es darum, Gewinn, der durch Betriebsunterbrechungen (z. B. wegen Feuer, Maschinenstillstand, etc. ) ausfällt, zu ersetzen. Dabei ist es nicht notwendig, dass der Betrieb komplett stillsteht, es reicht, wenn nicht im üblichen Ausmaß produziert werden kann, um Versicherungsleistungen in Anspruch nehmen zu können.
Geschäftsinhaltsversicherung
Hierdurch werden dein Inventar, Waren, sämtliche Büroausstattung und Produktionsmaschinen vor allem vor Feuer, Einbruch oder Vandalismus geschützt. Dabei werden, abhängig von der Versicherung, nicht nur die Sachwerte ersetzt, sondern zum Beispiel auch Kosten für Lösch- oder Sicherungsmaßnahmen übernommen.
Maschinen- oder Elektronikversicherung
Falls du teure Maschinen oder Elektronik besitzt, kann eine Maschinen- oder Elektronikversicherung sinnvoll sein, die über die Geschäftsinhaltsversicherung hinausgeht. Wenn deine Geräte durch Überspannung, Sabotage oder Bedienungsfehler kaputt gehen, greift dir diese Versicherung unter die Arme.
Cyber-Versicherung
Immer wichtiger wird die Cyber-Versicherung. Diese schützt dich vor Schäden, die aus Cyber-Angriffen resultieren, wie zum Beispiel Hacking oder Viren.
Fazit
Betriebliche Versicherungen abzuschließen ist sicher von Vorteil, um als Unternehmer*in beruhigt schlafen zu können. Hole mehrere Angebote von Versicherungen ein und lass dich beraten. Kläre im Vorhinein unbedingt die Konditionen und die Höhe des Deckungsbeitrages genau ab. Erkundige dich, wie du dich im Schadensfall verhalten sollst und überprüfe von Zeit zu Zeit, ob deine Versicherungen noch für dein Unternehmen geeignet sind.
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